Die Nofretete – Wem gehört die Schönheit? | Medea Film Factory
Die Nofretete - Wem gehört die Schönheit? Die Büste der Königin Nofretete ist ein Magnet für Berlin-Besucher. Am Nil jedoch wird sie schmerzlich vermisst. Formal scheinen die Besitzverhältnisse klar zu sein. Doch es gibt Zweifel. Schon 1924 wurde das Bildnis der Königin zurückgefordert – von Ägypten und von Frankreich, das damals noch die ägyptische Altertümerverwaltung dominierte.
Grit Lederer, Bénédicte Savoy, Ikonen der Kunst, Nofretete, Medea Film Factory. Johannes Fellmann, Jochen vom Grumbkow
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Die Nofretete – Wem gehört die Schönheit?

Ägyptens prominentestes Kunstwerk ist gleichzeitig Deutschlands bekannteste Museumsikone: die Büste der Königin Nofretete im Ägyptischen Museum in Berlin. Wie blicken die Ägypterinnen und Ägypter heute auf dieses Kulturerbe?

1912 hatte der deutsche Ägyptologe Ludwig Borchardt das Bildnis entdeckt und sofort nach Berlin gebracht. In Ägypten selbst war es bis heute nie zu sehen. Ist Nofretete zu Recht nach Deutschland gelangt? Formal scheint alles klar: Die Aufteilung der Funde erfolgte streng nach Gesetz. Darauf stützt sich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Aber es gibt Zweifel. Welche Rolle spielte der koloniale Kontext? Oder wurde sogar absichtlich gegen geltende Gesetze verstoßen?

Der Film begleitet die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy, die sich intensiv mit der Fundteilung und dem deutsch-französischen Streit um die begehrte Büste beschäftigt hat. In Pariser Archiven rekonstruiert sie das jahrelange Tauziehen. Darüber hinaus interessiert sich Savoy besonders für die Prozesse der kulturellen Aneignung, die bis in die moderne Popkultur reichen.

Neben die deutsche Perspektive stellt der Film die ägyptischen Stimmen, die von der Abwesenheit der Büste erzählen und vom Stellenwert der pharaonischen Kunst in der modernen ägyptischen Gesellschaft. Wie hat sich in Ägypten der Blick auf Zeugnisse der altägyptischen Kultur durch deren Abwesenheit verändert?

Die Diskussion um die Ikone der Weltkultur dauert an. Wer bestimmt, wie mit ihr heute umgegangen wird? Welche Perspektiven gibt es für die Zukunft – von Shared Heritage bis zu einer digitalen Weltkultur?

 

Medea Film Logo

Ein Film von

Johannes Fellmann, Jochen von Grumbkow und Grit Lederer

Produktion

Medea Film Factory

in Koproduktion mit

ZDF

In Zusammenarbeit mit

ARTE

Förderungen

Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH

Status

Erstausstrahlung, 19.03.2023, arte